24. Oktober 2024 bis 27. April 2025
Vitamin B! Bayern, Bibeln und Beziehungen
Die Gründung des bayerischen Centralbibelvereins in Nürnberg vor 200 Jahren

Über die Ausstellung
Bibeln für alle, das war das Ziel einer kleinen Gruppe von Menschen um Dekan Valentin Karl Veillodter, die sich 1816 zusammentaten, um einen Bibelverein zu gründen. Ohne ‚Vitamin B‘, also ohne Beziehungen, wäre eine solche Gründung kaum zu bewerkstelligen gewesen. Ausschlaggebend dafür war unter anderem die krisengebeutelte Situation der einstmals stolzen protestantischen Reichsstadt Nürnberg, die 1806 an das junge Königreich Bayern übergegangen war. Beflügelt durch den Gedanken, selbst etwas für die eigenen Mitmenschen zu tun, wurde aus einem Nürnberger Verein schließlich der Central-Bibel-Verein in Bayern.
In der Ausstellung geht das Bibel Museum Bayern der Geschichte seines Trägervereins auf den Grund und zeigt einerseits deren historische Umstände und Bedeutung. Andererseits gibt es ganz persönliche Einblicke in die damalige Nürnberger Gesellschaft.
Wir freuen uns sehr, dass I.K.H. Prinzessin Auguste von Bayern in Vertretung des Hauses Bayern die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat.
Begleitprogramm
8. November 2024, 16 Uhr
Vitamin B! 200 anni Bibelzentrum Bayern
Visita guidata in italiano nella mostra temporanea “Vitamin B!”. Personaggi reali e fittizi, documenti e oggetti illustrano la nascita e le attività della Bibel Verein Nürnberg, dando un interessante colpo d’occhio sulla situazione storica, religiosa, sociale e culturale della Norimberga di metà Ottocento
Italienische Führung durch die Sonderausstellung mit Dr. Monica Giorgetti (BMB)
Dauer: Ca. 60 Min.
Anmeldung: nicht notwendig
Kosten: 4€ zzgl. Eintritt
10.11.2024, 29.12.2024, 16.02.2025, 13.04.2025, 14 Uhr
Die Gründung des bayerischen Centralbibelvereins in Nürnberg vor 200 Jahren: Ein Stadtspaziergang mit Dr. Silke Colditz
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein! Diese Überzeugung teilten viele Nürnberger im frühen 19. Jahrhundert. Begleiten Sie uns auf einen Spaziergang in das Nürnberg vor 200 Jahren. Lassen Sie sich davon überraschen, wie groß der Kreis war, der die Bibeln verteilte und erfahren Sie, warum die Not in Nürnberg so groß war.
Treffpunkt: Ostchor von St. Sebald, neben dem Bratwursthäusle
Endpunkt: BIBEL MUSEUM BAYERN, Lorenzer Platz 10, 90204 Nürnberg
Dauer: 75 min
Kosten: 10 € Stadtführung; 12€ mit Kombiticket für das BIBEL MUSEUM BAYERN (einlösbar bis 2 Wochen nach der Führung), Tickets nur über den Online-Shop
04. Dezember 2024 & 24. April 2025, jeweils 18 Uhr
Kuratorinnenführung durch die Sonderausstellung

Wer steckte hinter dem Verein? Was lässt sich über deren Leben sagen? Wie erging es den Nürnbergern im frühen 19. Jahrhundert? Und warum war die Bibel den Gründern so wichtig? Antworten auf diese und noch mehr Fragen erhalten Sie bei der Führung durch die Ausstellung mit den Ausstellungskuratorinnen Antonie Bassing-Kontopidis, Tomke Gerstenberg-Winter und Dr. des. Claudia Knörle.
Dauer: ca. 60 Min.
Kosten: 12 € p.P.
11. Dezember 2024, 18 Uhr
Bayerns protestantische Königinnen

Ein Vortrag von Dr. des. Claudia Knörle
Drei der vier Königinnen des Königreichs Bayern waren Protestantinnen. Caroline von Baden, Therese von Sachsen-Hildburghausen und Marie von Preußen waren ihrerzeit Integrationsfiguren im katholisch geprägten München. Doch nicht nur das, sie unterstützten evangelische Projekte in ganz Bayern und setzten sich für ihre Konfession ein, auch wenn sie dadurch manchmal bei (ihren Gatten) aneckten. Nicht alle drei blieben bis an ihr Lebensende evangelisch – welche der drei konvertierte und warum, erfahren Sie am 11. Dezember um 18:00 Uhr im BIBEL MUSEUM BAYERN.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € | 2 €
17. Januar 2025, 18 Uhr
Auf dem Weg zur romantischen Entdeckung Nürnbergs
Ein Vortrag von Dr. Silke Colditz
Im 19. Jahrhundert wurde die Altstadt Nürnbergs als mittelalterliches Juwel entdeckt und das, obwohl die Stadt genau in diesem Jahrhundert von großen Umbrüchen und gesellschaftlichen Wandel gekennzeichnet war. Vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wandten sich immer Menschen mehr dem Mittelalter zu. Begleiten Sie die Kunsthistorikerin Dr. Silke Colditz auf dem Weg zur romantischen Entdeckung Nürnbergs.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € normal | 2 € reduziert
21. Februar 2025, 18 Uhr
Dem Leben Rechnung tragen – das Ausgabenbuch des Johann Merkel
Ein Vortrag von Alice Olaru (Stadtarchiv)
Johann (Hanni) Merkel (*18.11.1785, †25.01.1838) war Kaufmann, Marktvorsteher, Magistratsrat, Zweiter Bürgermeister in Nürnberg und Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Privat war er Mitbegründer des Centralbibelvereins in Bayern, Freimaurer sowie Mitglied der Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Industrie und des Pegnesischen Blumenordens. Der im Stadtarchiv Nürnberg verwahrte Nachlass der Paul Wolfgang Merkel’schen Familienstiftung gewährt nicht nur durch etliche Briefe, sondern vor allem durch ein von ihm in den Jahren 1820 bis 1837 geführtes Ausgabenbuch einen Einblick in das private und gesellschaftliche Leben des Johann Merkel.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € normal | 2 € reduziert
27. Februar 2025, 16 Uhr
Das Tucherschloss – Sehnsuchtsort seit der Romantik
Eine Führung mit Ulrike Berninger, Leiterin Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal
Seit ihrer Entdeckung als romantische Stadt im späten 18. Jahrhundert wurde Nürnberg seit dem frühen 19. Jahrhundert zunehmend zum beliebten touristischen Ziel. Reisehandbücher führen die attraktivsten „Denkwürdigkeiten“ der Noris auf, darunter auch – obgleich in Privatbesitz und bewohnt –das Tucherschloss in der Hirschelgasse. Bereits das „Neue Taschenbuch von Nürnberg“ aus dem Jahr 1819 empfiehlt einen Besuch im „Landhaus edelsten Styls“. Künstlern dient das verträumte Anwesen zunehmend als pittoreskes Bildsujet und Bühne für historisierende Phantasien. Als reizvoll wird zudem die seit dem Biedermeier im Schlösschen ansässige „Kunstanstalt“ angepriesen. Und Ende des 19. Jahrhunderts zieht der Diplomat Heinrich von Tucher nicht nur die Polit-Prominenz und die lokale „Feine Gesellschaft“, sondern auch den internationalen Hochadel in sein Gartenanwesen.
Ort: Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 5 € zzgl. Eintritt (vor Ort zu entrichten)
07. März 2025, 18 Uhr
Johannes Scharrer und Nürnberg:
Profil eines Reformers zwischen Aufklärung und Romantik
Ein Vortrag von Dr. Rainer Mertens
Johannes Scharrer gilt als einer der großen Söhne Nürnbergs. Seine Leistungen als Kaufmann, Sozialreformer und Eisenbahngründer in der Zeit von 1820 bis 1840 sind vielfach gewürdigt worden. Dennoch bringt er die Bürgerschaft gegen sich auf und wird 1829 sogar als Bürgermeister gestürzt. Der auf der Dissertation des Referenten beruhende Vortrag beleuchtet die Hintergründe rund um die Person Scharrers und kommt zu einer Neubewertung seines Wirkens am Vorabend der Industrialisierung.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € normal | 2 € reduziert
26. März 2025, 18 Uhr
Marie Hegel, geborene Tucher – eine unkonventionelle Lebensgeschichte des 19. Jahrhunderts
Ein Vortrag von Antonie Bassing-Kontopidis
Nürnberg 1811: Der 40-jährige Georg Wilhelm Friedrich Hegel hält um die Hand der gerade 20-jährigen Patriziertochter Maria Helena Susanna Tucher von Simmelsdorf an. Die Brautwerbung des bürgerlichen Philosophen sorgt für großes Aufsehen in der damaligen Zeit. Noch im gleichen Jahr heiraten die beiden. Marie, wie sie liebevoll von Freunden und Verwandten genannt wird, und ‚ihren Hegel‘ zieht es bald nach Heidelberg, dann nach Berlin, wo Hegel vollends zu einem der wichtigsten und bekanntesten Denker seiner Zeit wird. Doch wer ist die Frau an seiner Seite? Und welches Leben führen die beiden? Tauchen Sie ein ins 19. Jahrhundert und in die Lebensgeschichte von Marie Hegel, einem Leben zwischen Nürnberg und Berlin, Lebenslust und Frömmigkeit.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € normal | 2 € reduziert
11. April 2025, 18 Uhr
Die Schulreformen in Nürnberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts
Ein Vortrag von Dr. Reinhard Stinzendörfer
Als die freie Reichsstadt Nürnberg 1806 bayerisch wurde, ergaben sich hieraus auch Veränderungen für das Schulsystem der Stadt, das an das bayerische angeglichen werden musste. Dieser Prozess zog sich von 1806 und 1821 hin. Reinhard Stinzendörfer zeigt in seinem Vortrag, wie das in der langen reichsstädtischen Zeit eigenständig gewachsene System der Nürnberger Schulen in das Schulsystem Bayerns integriert wurde. Erfahren Sie außerdem mehr über die mit der Schulreform betrauten Personen, wie beispielsweise Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
Dauer: Ca. 60 Min.
Kosten: 8 € normal | 2 € reduziert